Nachhaltigkeit als Haltung, nicht nur als Trend
Nachhaltigkeit ist längst kein modisches Label mehr, sondern Ausdruck einer bewussten Lebenshaltung. Auch beim Einrichten spielt sie eine zentrale Rolle. Gerade in Büros und Arbeitswelten, in denen Raumgestaltung nicht nur funktional, sondern auch identitätsstiftend wirkt, wird nachhaltiges Design zum Statement. Doch was bedeutet das konkret? Welche Möbelhersteller gehen über Greenwashing hinaus und leben Verantwortung auf allen Ebenen?
In diesem Beitrag werfen wir einen genauen Blick auf sechs Marken, die in puncto Ökologie, Design und Langlebigkeit neue Standards setzen: COR, USM, Prostoria, Vitra, Muuto und Wilkhahn. Jede von ihnen verfolgt ihren eigenen Ansatz – gemeinsam ist ihnen die Überzeugung, dass gutes Design und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind.
Was bedeutet Nachhaltigkeit im Möbeldesign konkret?
Bevor wir uns den Marken widmen, lohnt ein kurzer Blick auf die Grundlagen. Nachhaltiges Möbeldesign umfasst mehr als den Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Es geht um ein ganzheitliches Konzept:
- Materialwahl: recycelte oder recycelbare Rohstoffe, schadstofffreie Textilien, FSC-zertifiziertes Holz
- Produktion: Energieeffizienz, kurze Lieferketten, faire Arbeitsbedingungen
- Langlebigkeit: robuste Verarbeitung, zeitloses Design, modulare Systeme
- Reparaturfähigkeit: Ersatzteile, Serviceangebote, Wiederverwendbarkeit
- Zertifizierungen: z. B. Blauer Engel, EU Ecolabel, Greenguard
Marken, die diese Aspekte ernst nehmen, leisten einen echten Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Sie denken Produkte nicht nur bis zum Verkauf, sondern weit darüber hinaus: Wie lassen sich Materialien wiederverwenden? Welche Komponenten können ersetzt werden? Welche Wege gibt es, um Transport- und Produktionsprozesse klimafreundlicher zu gestalten?
Dabei geht es nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um kulturellen Wandel. Unternehmen, die auf nachhaltiges Design setzen, fordern auch von ihren Kunden ein Umdenken: weg von Wegwerfmentalität, hin zu Wertschätzung und Verantwortung. Sie schaffen Produkte mit Charakter, die nicht dem schnellen Konsum dienen, sondern über Jahre und Jahrzehnte hinweg Bestand haben – emotional wie funktional.
Und genau das macht den Unterschied: Diese Werte sind mehr als Trends. Sie sind Ausdruck einer Haltung, die Zukunft aktiv gestalten will.

COR: Langlebigkeit aus Rheda-Wiedenbrück
COR steht für handwerkliche Qualität made in Germany. Seit Jahrzehnten fertigt das Unternehmen in der ostwestfälischen Stadt Rheda-Wiedenbrück Polstermöbel mit Haltung. Nachhaltigkeit ist dabei kein Trend, sondern ein Grundprinzip, das sich durch alle Bereiche zieht – von der Materialauswahl bis zur Unternehmensphilosophie.
- Regionale Fertigung mit eigenem Werk und langjährigen Partnern in Deutschland, kurze Transportwege minimieren Emissionen
- Verwendung von Naturmaterialien wie Wolle, Rosshaar oder Kokos, kombiniert mit langlebigen Schaumstoffen
- Modulare Systeme, die sich veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen anpassen lassen und einen einfachen Austausch einzelner Elemente ermöglichen
Neben Klassikern wie dem Trio-Sofa oder der vielfach ausgezeichneten Conseta entwickelt COR kontinuierlich neue Produkte, die den Prinzipien der Langlebigkeit und Klarheit folgen. Dabei fließt auch das Feedback aus dem direkten Kundenkontakt in die Weiterentwicklung ein.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Reparierbarkeit: Polster und Bezüge lassen sich bei vielen Modellen unkompliziert tauschen, das macht die Möbel besonders wartungsfreundlich und zukunftsfähig. Auch optisch verfolgt COR eine klare Linie: unaufgeregte Formen, ehrliche Materialien und ein reduziertes Farbspektrum schaffen Räume, die Ruhe und Beständigkeit ausstrahlen.
COR verzichtet bewusst auf kurzlebige Trends und saisonale Kollektionen. Stattdessen setzt die Marke auf ein dauerhaftes Sortiment, das gezielt erweitert wird. Diese Herangehensweise spart Ressourcen, vereinfacht die Produktion und unterstreicht die zeitlose Haltung der Marke. Nachhaltigkeit ist hier kein Add-on, sondern gelebter Alltag.

USM: Zeitlose Modularität für Generationen
Das modulare Möbelsystem von USM Haller ist ein Paradebeispiel für nachhaltiges Design. Die Schweizer Marke hat ein Prinzip perfektioniert: Weniger, aber besser.
- 100 % modularer Aufbau, jederzeit erweiter- oder veränderbar
- Hochwertige Materialien wie pulverbeschichteter Stahl und Glas
- Lange Lebensdauer, dank robustem Kugelgelenk-System
- Rücknahme- und Wiederaufbereitungsprogramme
- CO₂-neutrale Produktion am Schweizer Hauptsitz in Münsingen
- Umfassende Ersatzteilversorgung, selbst für Jahrzehnte alte Möbelstücke
Einmal angeschafft, begleiten USM-Möbel ihre Besitzer oft über Jahrzehnte – ob im Homeoffice oder im Großraumbüro. Sie wachsen mit den Anforderungen, lassen sich neu konfigurieren oder farblich anpassen. Die hohe Verarbeitungsqualität sorgt dafür, dass selbst intensiv genutzte Stücke nach Jahren noch wie neu wirken.
Darüber hinaus setzt USM auf maximale Transparenz: Alle Komponenten sind dokumentiert, nachvollziehbar und rückbaubar. Damit wird nicht nur der Wiedereinsatz erleichtert, sondern auch das Recycling am Lebensende vereinfacht.
Nachhaltiger geht kaum – nicht nur im Sinne der Umwelt, sondern auch im Hinblick auf wirtschaftliche und gestalterische Langlebigkeit.

Prostoria: Nachhaltiges Design aus Kroatien
Prostoria zeigt, dass man auch als jüngere Marke große Schritte in Sachen Nachhaltigkeit gehen kann. Das kroatische Unternehmen fertigt fast ausschließlich in der eigenen Manufaktur nahe Zagreb und kontrolliert so jeden Schritt der Wertschöpfungskette. Diese vertikale Integration ermöglicht es, Prozesse laufend zu optimieren und eine besonders hohe Qualität zu sichern – bei maximaler Ressourceneffizienz.
- FSC-zertifiziertes Holz aus europäischen Wäldern, verarbeitet mit modernster CNC-Technologie und traditionellen Handwerkstechniken
- Recycelbare Schäume und Textilien, überwiegend lokal bezogen, mit Fokus auf Langlebigkeit und einfache Trennbarkeit der Materialien
- Eigene Polsterfertigung, Schreinerei und Metallverarbeitung, die kurze Wege zwischen Entwicklung, Prototyping und Produktion ermöglichen
Darüber hinaus engagiert sich Prostoria für eine nachhaltige Unternehmenskultur. So wird der Energiebedarf zunehmend über erneuerbare Quellen gedeckt, und es bestehen Kooperationen mit regionalen Bildungs- und Designinstitutionen, um junge Talente zu fördern und langfristig in die Entwicklung einzubinden.
Besonders das Revolve Sofa verkörpert diesen Ansatz: ein wandelbares Polstermöbel, das sich mit wenigen Handgriffen vom Sofa in ein vollwertiges Bett verwandeln lässt. Es wurde mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet und ist ein Beispiel dafür, wie Form, Funktion und Nachhaltigkeit sich zu einem stimmigen Gesamtbild fügen. Nachhaltigkeit durch Vielseitigkeit – und durch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse einer neuen Generation von Nutzern.

Vitra: Designkultur mit Verantwortung
Kaum eine Marke verbindet Designgeschichte und Nachhaltigkeit so konsequent wie Vitra. Mit dem Vitra Campus in Weil am Rhein setzt das Unternehmen architektonisch wie ökologisch ein Zeichen: Die Gebäude auf dem Campus, entworfen von Architekt*innen wie Herzog & de Meuron, Tadao Ando oder Zaha Hadid, sind Sinnbilder für eine Baukultur, die Langlebigkeit und Ästhetik vereint. Vitra versteht Nachhaltigkeit nicht nur als ökologischen Auftrag, sondern auch als kulturelles Engagement.
- Langfristige Zusammenarbeit mit renommierten Designer*innen (u. a. Eames, Prouvé, Bouroullec), die über Jahrzehnte hinweg Innovation und Qualität garantieren
- Reparatur- und Re-Use-Programme für Klassiker, inklusive Aufarbeitung alter Modelle und Wiederverkauf geprüfter Originale
- Ersatzteilverfügbarkeit über Jahrzehnte hinweg, wodurch Produkte Generationen überdauern können
- Produktion in Europa, mit Fokus auf regionale Lieferketten, nachhaltige Materialien und energieeffiziente Prozesse
- Bildungs- und Forschungsinitiativen wie das Vitra Design Museum, das den Diskurs über Design, Architektur und Verantwortung fördert
Vitra setzt auf Wissenstransfer und Transparenz: In Workshops, Publikationen und Ausstellungen werden Themen wie Circular Design, Materialinnovation und neue Arbeitskulturen behandelt. Der Vitra Campus dient dabei als reales Experimentierfeld für die Zukunft des Arbeitens und Wohnens.
Produkte wie der Eames Lounge Chair oder der Aluminium Chair sind nicht nur Designikonen, sondern auch Erbstücke. Sie verkörpern die Idee, dass Design, das auf Qualität, Reparierbarkeit und emotionale Bindung setzt, nie an Wert verliert. Nachhaltigkeit heißt hier: Dinge schaffen, die man nie wieder ersetzen möchte – weil sie perfekt gestaltet und zeitlos relevant sind.

Muuto: Skandinavisch, verantwortungsvoll, innovativ
Die dänische Marke Muuto steht für moderne Einfachheit und verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Ihr Ansatz ist klar und geht weit über Ästhetik hinaus: Muuto möchte den skandinavischen Designgedanken um eine neue Dimension ergänzen – Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Nutzer*innen.
- Transparente Lieferketten und klimabezogene Offenlegung, mit dem Ziel, CO₂-Emissionen bis 2030 deutlich zu senken
- Recyclingmaterialien in vielen Produktlinien, darunter recycelter Kunststoff, recycelte Aluminiumrahmen und nachhaltige Textilien
- Kollaborationen mit Nachwuchsdesigner*innen, die frische Perspektiven und neue, zukunftsorientierte Ideen in das Unternehmen einbringen
- Langlebige Konstruktionen, die auf einfache Demontage, Reparatur und Recycling ausgelegt sind
Beispielhaft: der Fiber Chair, gefertigt aus recyceltem Kunststoff und Holzfasern – ergonomisch, leicht, stapelbar und in zahlreichen Varianten erhältlich. Oder der Restore Korb, der aus recycelten PET-Flaschen besteht und durch seine Vielseitigkeit Funktionalität und Design vereint. Weitere Beispiele sind die Linear Steel-Serie, die für Langlebigkeit im Innen- und Außenbereich steht, oder die Under the Bell-Lampe, die aus recyceltem Filz besteht und gleichzeitig akustisch wirksam ist.
Muuto arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung seiner ökologischen Bilanz. Dazu gehören energieeffiziente Produktionsstätten, CO₂-neutrale Transporte und die Integration von Kreislaufprinzipien in die Produktentwicklung. Auch in der Kommunikation setzt Muuto auf Offenheit: Kund*innen erhalten detaillierte Informationen zu Materialien, Produktionsorten und Pflege – ein transparenter Dialog, der Vertrauen schafft.
So steht Muuto nicht nur für modernes Design, sondern für eine neue Generation verantwortungsvoller Gestaltung, bei der Nachhaltigkeit zum selbstverständlichen Bestandteil jedes Produkts wird. Nachhaltigkeit zum Anfassen – und zum Weiterdenken.

Wilkhahn: Pionier für nachhaltige Bürogestaltung
Wilkhahn gilt als einer der Vorreiter im Bereich ökologisch verantwortlicher Büromöbel. Bereits in den 1990er Jahren hat das Unternehmen Umweltziele definiert, die bis heute Gültigkeit haben und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das Familienunternehmen aus Bad Münder setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe, wenn es um die Verbindung von Ergonomie, Design und Nachhaltigkeit geht.
- C2C-Prinzipien (Cradle-to-Cradle) bei Produktentwicklung und Materialwahl, inklusive strenger Kriterien für Recyclingfähigkeit und Wiederverwertung
- Ergonomische Innovationen wie der ON Bürostuhl, der aktives Sitzen fördert und wissenschaftlich belegte Gesundheitsvorteile bietet
- Energieeffiziente Produktion am Standort Bad Münder mit Photovoltaikanlagen, Wärmerückgewinnung und nachhaltigem Wassermanagement
- Verantwortung in der Lieferkette, durch Kooperationen mit regionalen Zulieferern und sozial verantwortlichen Partnern
- Langlebige Produkte, deren Einzelteile austauschbar und reparierbar sind, um eine möglichst lange Nutzungsdauer zu gewährleisten
Wilkhahn versteht Nachhaltigkeit als Innovationsmotor. Viele ihrer Produkte entstehen in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, um neue ergonomische und ökologische Standards zu setzen. Das Unternehmen wurde mehrfach mit Umwelt- und Designpreisen ausgezeichnet – nicht zuletzt wegen seiner konsequenten Haltung, Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein zu vereinen.
Wilkhahn-Möbel sind gemacht für den Alltag im Büro – und für den Wandel. Denn: Nachhaltigkeit bedeutet hier auch Anpassungsfähigkeit. Sie passen sich neuen Arbeitsformen an, fördern Gesundheit und Wohlbefinden und stehen sinnbildlich für eine Arbeitskultur, die Verantwortung und Fortschritt miteinander verbindet.
Warum nachhaltige Möbel ein Statement für dein Unternehmen sind
In einer Zeit, in der Haltung sichtbarer wird als Werbung, sagen Möbel mehr über dein Unternehmen aus, als du denkst. Wer auf nachhaltige Ausstattung setzt, zeigt:
- Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden und Umwelt
- Bewusstsein für langfristige Investitionen
- Mut zu Individualität jenseits des Mainstreams
Gleichzeitig profitieren auch Produktivität und Arbeitsatmosphäre von durchdachten, ergonomischen und ästhetischen Lösungen. Nachhaltige Designermöbel sind kein Luxus, sondern ein Bekenntnis zur Zukunft.
Fazit: Gestalte Räume, die Haltung zeigen
COR, USM, Prostoria, Vitra, Muuto und Wilkhahn beweisen: Nachhaltigkeit im Design ist kein Kompromiss, sondern ein Gewinn auf allen Ebenen. Die vorgestellten Marken machen vor, wie man Ästhetik, Funktionalität und Verantwortung vereint.
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